22. Oktober 2019
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dbb rheinland-pfalz zu Gast bei Grünen-Landtagsfraktion

Braun/Lenz: Digitalisierung und Gesundheitsmanagement zusammen denken, Mitarbeiter mitnehmen

Austausch über Nachwuchsgewinnung und Fachkräftesicherung/gemeinsame Position gegen Gewalt im öffentlichen Dienst

Die fortschreitende Digitalisierung in den öffentlichen Verwaltungen in Rheinland-Pfalz bietet große Chancen für das Personal und den Bürger als Kunden. Sie birgt aber auch Risiken, wenn bei notwendigen Veränderungen der Mensch nicht im Mittelpunkt steht.

Die dbb Landeschefin Lilli Lenz und Bernhard Braun, Vorsitzender der Grünen-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz, sind sich unter diesem Vorzeichen einig: Digitaler Wandel im öffentlichen Dienst kann nur gelingen, wenn Ergonomie, Funktionalitäten und Abläufe die Bedürfnisse der Beschäftigten berücksichtigen. Dann können durch die Digitalisierung die Arbeit effizienter erledigt und die Beschäftigten wirksam von Routinetätigkeiten entlastet werden, um freiwerdende Kapazitäten für komplexe Aufgabenerfüllung zu nutzen. Die Beschäftigten sind dabei der wichtigste Erfolgsfaktor – nur mit den Menschen, die die Technik gestalten und anwenden, kann die Digitalisierung klappen.

Lilli Lenz: „Eine Anpassung der Konzepte im Arbeits- und Gesundheitsschutz an die neue Arbeitswelt ist nötig. Die digitale Zukunft erfordert zum Beispiel andere Ansätze in der Prävention, damit eine Entgrenzung der Arbeitszeiten und die Zunahme von Informationsmengen nicht zur Gesundheitsgefährdung führen. Arbeitsverhältnisse verändern sich, die verlängerten Lebensarbeitszeiten müssen gesundheitlich auch bewältigt werden können. Der dbb fordert mehr Mittel und Ressourcen, damit eine alters- und alternsgerechte Arbeitsgestaltung gefördert werden kann.“

Eine energische Ablehnung erteilten die Gesprächspartner zunehmender Gewalt gegen öffentlich Bedienstete sowie gegen Angehörige von Feuerwehren und Rettungsdiensten. Gewerkschaft und Fraktion stimmten überein, dass es in diesem Bereich gesellschaftlich keine Bagatellisierungen geben dürfe. Opfer bräuchten starken Rückhalt und breite Unterstützung durch den Arbeitgeber/Dienstherrn.

Bernhard Braun: „Die zunehmende Gewalt gegen Menschen im öffentlichen Dienst ist eine Entwicklung, die wir mit großer Sorge beobachten. Deswegen begrüßen wir Initiativen wie „Respekt. Bitte!“ der Landesregierung, die die Bevölkerung für dieses Thema sensibilisiert. Neben dem Thema Gewalt gegen Landesbedienstete ist es für uns GRÜNE ebenfalls ein wichtiges Anliegen, entschieden gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz vorzugehen. Die Antisexismuskampagne des Frauenministeriums setzt hier an, indem sie ein unabhängiges Beratungsangebot schafft, bei dem Opfer sexueller Belästigung schnelle und unkomplizierte Unterstützung erhalten können.“

Neben der dbb Landeschefin Lilli Lenz nahmen an dem Gespräch am 14. Oktober 2019 die stellvertretenden Landesvorsitzenden Elke Schwabl und Hans-Dieter Gattung teil. Fraktionschef Dr. Bernhard Braun und die Parlamentarische Geschäftsführerin Pia Schellhammer vertraten die Landtagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN.