31. Januar 2025

Gewerkschaftspolitisches Spitzengespräch im MASTD

Transformationsfitness des öffentlichen Dienstes im Fokus

Konzentrierter Austausch im breiten Themenfeld mit Arbeitsministerin Dörte Schall

Anhand zahlreicher Praxisbeispiele aus dem Verwaltungsalltag erörterten die Landesleitung des dbb rheinland-pfalz und Staatsministerin Dörte Schall die herausfordernde Aufgaben- sowie Personalsituation des öffentlichen Dienstes in Rheinland-Pfalz. Diskutiert wurden im Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Ansätze zur Verbesserung der Dienstbedingungen.

Einigkeit bestand unter anderem darin, dass das Personal im öffentlichen Dienst mit immer mehr und immer komplexeren Aufgaben konfrontiert werde. In dieser schwierigen Situation werde trotz allgemeiner Personalknappheit und Verwaltungsauslastung öffentliche Dienstleistung von hoher Qualität geliefert, aber psychische, körperliche und arbeitsbedingte Belastungen nehmen stetig zu.

Hier grundlegend und umfassend gegenzusteuern, ist gemeinsame Aufgabe insbesondere der Landesregierung und der Gewerkschaften, auch in ihrer Eigenschaft als Sozialpartner, darin stimmten dbb Landeschefin Lilli Lenz und Transformationsministerin Dörte Schall überein.

Ausgetauscht wurde sich über verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten bei der Systemkompatibilität und den digitalen Schnittstellen in der Kommunal- und Landesverwaltung: Weder dürfe passieren, dass Verfahren personalintensiver werden, noch dürfen sie – auch aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger – komplizierter sein, so die Gesprächspartnerinnen. Digitalisierungsministerin Dörte Schall sieht Rheinland-Pfalz dabei auf einem guten Weg. Wegen des Voranschreitens der Digitalisierung werde auch die interne IT-Architektur der öffentlichen Verwaltung stetig überdacht, weiterentwickelt und standardisiert. Bedarfe würden so gebündelt und konkurrierende Lösungen abgelöst – im Sinne von Wirtschaftlichkeit und Ressourceneinsparung.

Aus Gewerkschaftssicht wichtig im Rahmen optimierter Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst sind erweiterte Angebote verschiedener Teilzeitmodelle, die weiter gesteigerte Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege sowie Verbesserungen beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement im öffentlichen Dienst.

Die Gesprächsrunde betonte die aufgrund der demografischen Entwicklung zunehmende Bedeutung der Unterstützung von pflegenden Angehörigen. Entlang der Beschlusslage des Gewerkschaftstages des dbb rheinland-pfalz regte die dbb Landesleitung unter anderem ein Pflegegeld für pflegende Angehörige an.

Die dbb Delegation forderte grundsätzlich mehr Geld in Gestalt besserer Bezahlung für den öffentlichen Dienst im Sinne von Nachwuchsgewinnung und Fachkräftesicherung. Die dbb Landesvorsitzende Lilli Lenz signalisierte die Bereitschaft der gewerkschaftlichen Spitzenorganisation zur Mitwirkung an den Fachkräftestrategien der Landesregierung.